Die Neuen Realisten (1960-1970)

Daniel Spoerri gewinnt die Kunst dem täglichen Leben ab, indem er Gegenstände des Gebrauchs fixiert und der betrachtenden Person vor Augen führt. Mit seinen „Fallenbildern“ versucht er, eine erlebte Situation einzufangen und der Nachwelt zu überliefern. Der Essenstisch mitsamt den mehr oder weniger zufällig darauf arrangierten Geschirr- und Besteckteilen und Essensresten wird von Spoerri gleichsam eingefroren: Jeder Gegenstand wird genau an der Stelle fixiert, an der er zuletzt zu liegen kam. So entsteht eine Art dreidimensionales Stillleben.

Lustvoll wird der Einzug des Alltags in die Kunst zelebriert. Verschiedenste Objekte werden zu den Darstellern der neuen Kunst und erzählen unvermittelt vom Leben in der modernen (Wegwerf-)Gesellschaft.

Um dies den Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse des bildnerischen Zweiges zu verdeutlichen, wurden sie zur Jause geladen. Nach dem gemeinsamen Essen wurden die Überreste auf den Leinwänden befestigt und ausgestellt. Es kommen die Fragen auf: Welche Geschichte erzählen die Gegenstände? Welche Spuren können gelesen werden? Was sagen Essgewohnheiten über einen Menschen aus, über die soziale Klasse oder sein Gesundheitsbewusstsein?