Verschieben, Diskutieren und Improvisieren – unter diesem Motto stand der zweite Teil unseres Erasmus+-Projekts mit einer Partnerschule im nordspanischen Gijón. Unsere spanischen Freunde hatten uns unmittelbar vor dem ersten Lockdown im Frühling 2020 besucht, um unsere Schule und unsere Region kennenzulernen – nun war der für‘s vergangene Sommersemester geplante Gegenbesuch überfällig.
Nicht nur aus organisatorischen Gründen, sondern auch aus Respekt gegenüber unseren Gastgebern und ihrer Impfquote von annähernd 80% nahmen wir nur jene Schülerinnen und Schüler der Klassen 6A, 7A und 8A mit, die die spanischen Impfkriterien erfüllten. Insgesamt waren es 19 Jugendliche, die den Hartberger Sprachenzweig von 18. bis 25. Oktober in und um Gijón repräsentierten.
Bus, Flugzeug und dann wieder ein Bus brachten uns am Ende eines langen Tages nach Gijón, wo uns ein herzlicher Empfang bereitet wurde. In den nächsten Tagen lernten wir weniger die Schule selbst als vielmehr die schönsten Flecken der autonomen Region Asturias kennen, und natürlich verbrachten unsere Jugendlichen auch viel Zeit mit ihren Gastfamilien.
Gleich am nächsten Tag ging es in die Provinzhauptstadt Oviedo und die beiden historisch wichtigen Monumente San Miguel de Lillo und Santa Maria del Naranco aus dem 9. Jahrhundert. Noch weiter zurück in die Geschichte reisten wir tags darauf. Nach einer Führung durchs Museo Jurásico de Asturias konnten wir an der nahen Playa de la Griega die Größe unserer Füße mit den versteinerten Saurierspuren vergleichen. Die Fahrt ins Landesinnere führte uns zurück ins Mittelalter, nach einem Zwischenstopp bei der Romanischen Brücke in Cangas de Onís zur überregional bedeutsamen Basilika von Covadonga. Wie viele andere Orte in der Region liegt auch dieses Heiligtum an einem der Jakobswege, dem Camino de la Costa. Tags darauf war es hoch an der Zeit, unsere Gastgeberstadt Gijón kennenzulernen, die Römischen Thermen ebenso wie das Geburtshaus des omnipräsenten Politikers und Dichters Jovellanos und – passend dazu – gab es einen feierlichen Empfang im Rathaus.
Bis dato hatten wir, wie man uns sagte, großes Glück mit dem Wetter gehabt; am Freitag hatten wir es zum ersten und einzigen Mal mit typisch asturianischem Wetter zu tun, doch eben der leichte Nieselregen, der für das satte Grün verantwortlich ist, passte hervorragend ins Ambiente des Museumsdorfes Taramundi. Das Wochenende verbrachten unsere Schülerinnen und Schüler bei bzw. mit ihren Familien, in Gijón oder an nahegelegenen Ausflugsorten.
Summa summarum war Teil zwei unseres Erasmus+-Projekts ein voller Erfolg; dass da und dort das eine oder andere Problem auftaucht, gehört nicht nur zum Reisen, sondern auch zum Leben. Und genau das ist eines der Ziele des Europagymnasiums Hartberg: weltoffene, überzeugte und dennoch heimatverbundene Europäerinnen und Europäer zu bilden und zu fördern.