Mit den mahnenden Worten des KZ-Überlebenden Elie Wiesels, die Verfolgung in der NS-Zeit sei schlimm gewesen, schlimmer sei es, diese zu vergessen, begann Daniela Ebenbauer-Dadieu ihren Workshop zum Thema Holocaust. In einem ersten Teil erzählte sie vom Schicksal der Familie ihres Vaters, der 9-köpfigen jüdischen Familie Moszkowicz. Mit Fotos und persönlichen Geschichten ermöglichte sie den Schülerinnen und Schülern der 7A Klasse einen sehr emotionalen Zugang zu den Ängsten, Sorgen und Leiden der Familienmitglieder, von denen nur ihr Vater, Imo Moszkowicz, und der rechtzeitig emigrierte Großvater den Holocaust überlebten. Nach einer Übung zum Thema Vorurteile gab Daniela einen Einblick in das Leben und die politischen Überzeugungen ihres Großvaters mütterlicherseits, des Gauhauptmannes Armin Dadieu, der bis an sein Lebensende ein überzeugter Nationalsozialist und doch ein liebender Großvater für sie war. Ihre Mutter, Renate Dadieu, ist heute 94 Jahre alt und immer noch beschäftigen sie die Erlebnisse dieser Zeit, immer wieder kommen Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend hervor und damit neue Facetten zu ihrer Lebensgeschichte hinzu. Anhand dieser vielschichtigen Familiengeschichte zeichnete Daniela Ebenbauer ein sehr differenziertes Bild dieser Zeit, lud die Schülerinnen und Schüler ein nicht in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken, sondern zu hinterfragen, nachzuhaken, sich zu informieren, Ideologien gegenüber kritisch zu sein und vor allem nicht zu vergessen. Dabei sollen auch sogenannte Stolpersteine helfen. Diese kleinen im Boden verlegten Gedenktafeln erinnern an Menschen, die im Holocaust verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben worden sind. Mittlerweile wurden über 75.000 Steine verlegt. Um den Text auf den Steinen lesen zu können, muss man sich bücken: eine symbolische Verbeugung vor den Opfern und eine Erinnerung daran, was damals geschehen ist und was niemals wieder geschehen darf. Deshalb dürfen wir nicht vergessen!